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Jahresbericht 2022

Die Konzeption und Gestaltung der neuen Sonderausstellung gehörte im Berichtsjahr zu den Hauptaufgaben der Museumskommission und der zahlreichen Freiwilligen, die sich über Wochen und Monate ins Zeug legten. Weiter galt es, der wegen Corona ins Stocken geratenen Neustrukturierung der Museumsaktivitäten neuen Schwung zu verleihen. An insgesamt sechs Kommissions- und zahlreichen Ausschusssitzungen konnten die anstehenden Geschäfte zielführend bearbeitet werden. Daneben ging auch das für den Zusammenhalt wichtige gesellschaftliche Moment nicht vergessen.

Peter Theilkäs

Editorial

Mit neuem Schwung

Das Hauptaugenmerk galt im Berichtsjahr der Konzeption und Gestaltung der Sonderausstellung.  Der Aufwand sollte sich lohnen. Bereits an der Vernissage, die mit der Wiedereröffnung des Restaurants Schlossgut zusammenfiel, kamen die Leute in hellen Scharen. Das Publikumsinteresse sollte seither nicht erlahmen. Familien, Vereine, Klassenzusammenkünfte aller Jahrgänge haben sich bis heute für die vielschichtige Auslegeordnung unseres Dorfes interessiert.

In Arbeit: Plakatausstellung «Unterwegs»

Bereits steht ein neues Thema im Raum. Am 9. September 2023 wird die Entlastungsstrasse Nord eingeweiht. Die Museumsverantwortlichen haben dies zum Anlass genommen, in einer Outdoor-Plakatausstellung unter dem Titel «Unterwegs» die verkehrstechnische Bedeutung unseres Dorfes auf 20 Plakaten darzustellen. Das Resultat wird vom 9. September bis nach den Herbstferien auf dem Dorfplatz zu besichtigen sein.

Mit der SWOT-Analyse zu mehr Planungssicherheit

An der im September 2022 durchgeführten Strategiesitzung haben die Museumskommission und freiwillig Engagierte die Aktivitäten des Museums unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden fünf Aktionsfelder nach Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken näher beleuchtet. Klar, dass eine solche Übung nicht an einem Tag abgeschlossen werden kann. Im Frühjahr 2023 wurde die Arbeit fortgesetzt und soll nun, in Ressorts aufgeteilt, nach Prioritäten und zeitlichen Faktoren umgesetzt werden. Ziel ist es, so eine Übersicht über die vielschichtigen Museumsaktivitäten zu erhalten.

Die Anlässe

Ohne an dieser Stelle die zahlreichen Anlässe einzeln aufzulisten, die durch die Museumsleitung, teils in Zusammenarbeit mit dem Museumsteam, durchgeführt werden konnten, sind ein weiteres positives Zeichen gegen aussen. Mit dem Info-Anlass «Die Quadratur des Kreise(l)s» konnte zur Diskussion des Dorfplatz-Projekts beigetragen werden.

Nach der Arbeit das Vergnügen

Ein unvergesslicher Ausflug in die Westschweiz mit dem Besuch der Salinen von Bex und des Schlosses Aigle sowie der beliebte Freiwilligenanlass, der dieses Jahr im neu renovierten Schlossgut-Restaurant stattfand, waren die gesellschaftlichen Höhepunkte des Berichtsjahres.

Fazit

Mit der Aufhebung der Einschränkungen durch Corona hat es sich bedeutend besser arbeiten lassen als in den beiden Jahren davor. Die positiven Resultate und das Echo in der Bevölkerung, namentlich auch zur gegenwärtigen Ausstellung, sind sichtbare Zeichen.


Strategie

Eine neue Strategie fürs Museum

Bereits 2017 wurde das Leitbild für das Museum Münsingen überarbeitet und 2018 eine Analyse der Chancen und Risiken wie auch der Stärken und Schwächen erarbeitet (SWOT-Analyse). Der Stand der daraus abgeleiteten Massnahmen wurde im Jahr 2019 letztmals beurteilt. Mit der Erkenntnis, dass sich die Rahmenbedingungen wie auch die Ansprüche unserer Besucherinnen und Besucher gewandelt haben aber auch mit zunehmender Erfahrung und einigen neuen Mitgliedern in der Museumskommission, hat diese im Frühling 2022 entschieden, für das Museum Münsingen eine neue Strategie zu erarbeiten.

Aktionsfelder

Am Workshop vom 9. September 2022 wurde der Strategiefindungsprozess der Museumskommission und interessierten Freiwilligen vorgestellt. Für die fünf Aktionsfelder «Sammeln und Bewahren», «Vermitteln», «Kommunikation», «Infrastruktur» und «Freiwilligenarbeit» hat das Team jeweils die Stärken und Schwächen wie auch die Chancen und Risiken neu beurteilt. Nach deren Präsentation und Abstimmung wurden pro Aktionsfeld vier strategische Stossrichtungen aus den Kombinationen der Chancen und Gefahren mit den Stärken und Schwächen entworfen. Diese Strategieansätze wurden durch ein kleines Strategieteam ausformuliert und wiederum der Museumskommission präsentiert.

Gesamtstrategie

Am zweiten Workshop Ende März 2023 wurde der Stand der fünf strategischen Stossrichtungen den Teilnehmenden vom ersten Workshop vorgestellt, die letzten Änderungen vorgenommen und aus den wichtigsten Punkten eine Gesamtstrategie entworfen.

Die ausformulierte Gesamtstrategie bildet zusammen mit den strategischen Stossrichtungen ein Strategiedossier , welches die Basis ist für die zu erarbeitenden Konzepte und Massnahmen in den fünf Aktionsfeldern ist.

 


Sammlung

Stumpf-Chronik und Pfadi-Archiv

Im letzten Jahresbericht wurde ausführlich die Migration aller Daten unserer Sammlungsobjekte aus unserer Datenbank ins Projekt kimnet.ch beschrieben, ein Vorgang, der uns sehr viel Aufwand und Engagement kostete. Wir waren überzeugt, dass sich unsere Daten dort in guten Händen befinde. Aber wie es so gehen kann – Ende November war der Hosting-Provider von kimnet.ch Ziel einer Cyber-Attacke; der Zugriff auf unsere Daten war tagelang blockiert. Glück im Unglück: soweit wir bis heute abschätzen können, wurden keine unserer Daten gelöscht oder abgeändert, die Verantwortlichen konnten das Problem lösen.

Ein Kleinod: die Stumpf-Chronik

Im Besitz der Familie von Werner Lüthi befindet sich seit langem eine Chronik von Johannes Stumpf, die erstmals 1548 gedruckt wurde. Der genaue Titel lautet: Gemeiner loblicher Eydgnoschafft Stetten, Landen und Völckeren Chronick wirdiger Thaaten beschreybung.
Dieses aussergewöhnliche Werk wurde nun dem Museum als Leihgabe überlassen. Es wird einen würdigen Platz in unserer Sammlung erhalten (wobei es natürlich strikte untersagt ist, mit blossen Händen darin zu blättern…)

Pfadi Chutze

Die Pfadfinderabteilung Chutze sammelt seit ihrem Bestehen, also seit bald 100 Jahren, alle möglichen Objekte, welche die Entwicklung der Abteilung und der Pfadibewegung allgemein dokumentiert. Insgesamt füllten all diese Lagerbücher, Werkzeuge, Akten, Ausbildungsunterlagen, Fotobände, Uniformen usw. 13 Euro-Stapelboxen. Diese wurden uns als Dauerleihgaben übergeben. Nun konnte alles ausgepackt, Gleiches zum Gleichen getan, wieder in die Boxen eingefüllt und diese inventarisiert werden.

Bestandesentwicklung

Die Entwicklung der Bestände kann dieser Tabelle entnommen werden:

 

Ende 2019

Ende 2020

Ende 2021

Ende 2022

Archivalien

18'840

18'915

18'260

18291

Sachgüter

4'772

4'772

5'083

5216

Nachlass Therese Keller

1'087

1'078

1'063

1'063

Taufzettel (komissarisch betreut)

1'764

1'764

1'873

1'874

Total

26'463

26'538

26'279

26'444

Die Zunahme bei den Archivalien und den Sachgütern ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bereits vorhandene Objekte im laufenden Jahr nun auch inventarisiert und in die Datenbank aufgenommen wurden.


Freiwillige Mitarbeit

Motiviert und tatkräftig

Im Berichtsjahr wartete viel Arbeit auf das freiwillige Museumsteam. Es galt, die neue Sonderausstellung zu erarbeiten und aufzubauen. Auch in weiteren Projekten, insbesondere im Vermittlungsbereich, engagierten sich Freiwillige: so etwa in der Vorbereitung eines Rätselparcours für Kinder durch die neue Sonderausstellung «Stadt werden - Dorf bleiben» und beim Erarbeiten der Inhalte für die «Spurensuche», einem neuen Dorfspaziergang für Klassen und Familien.

Von Bex über Aigle nach Gsteig

Zu den Höhepunkten im Berichtsjahr gehörte der Jahresausflug für das Freiwilligenteam aus Öle und Schloss. Bei strahlendem Wetter ging es nach Bex. Tief im Berg entdeckten wir, wie das köstliche Alpensalz gewonnen wird. Nach einer Degustation der Salinenprodukte und einem ausgiebigen Mittagessen fuhren wir weiter in Richtung Aigle, wo wir das Schloss besichtigten. Zum Schluss wurden wir mit einer sehr schönen Pässefahrt via Col du Pillon belohnt. Wenn man den richtigen Sitzplatz im Car hatte (der Verfasser gehörte leider nicht zu den Glücklichen), konnte man weit oben sogar einen Blick auf die Hängebrücke im Gletschergebiet Glacier 3000 erhaschen. In der Ortschaft Gsteig machten wir im Restaurant Bären noch einen Kaffee- und Kuchen-Halt. Zu unserer Überraschung unterhielt uns Simon Graa, Geschäftsführer des historischen Gasthofs, mit seinem Wissen über die Geschichte von Region und Restaurant und führte uns durch die historischen Räumlichkeiten. Entspannt und erfüllt von diesem wunderschönen Ausflug fuhren wir wieder in Richtung Münsingen. Pascal Staudenmann, Mitglied des Inventarteams, hat einen Rückblick auf den Anlass verfasst. Fritz Brand hat den Ausflug fotografisch festgehalten.
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Danke!

Mehr denn je gebührt den Freiwilligen ein grosses Dankeschön: ohne ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Motivation und ihre immer wieder kreativen Lösungen bei Problemchen und Problemen wäre das breite Angebot des Museums nicht zu stemmen. 
Gute Stimmung herrschte am Jahresessen des Freiwilligenteams. Im neu eröffneten Restaurant Schlossgut fanden rund 60 Freiwillige zusammen und liessen sich mit Speis und Trank verwöhnen. Das Jahresessen setzte den Schlusspunkt unter ein arbeitsintensives, aber befriedigendes Jahr der freiwilligen Arbeit.

 


Museumspost

Mit der elektronischen Museumspost informieren wir Sie vier bis sechs Mal im Jahr über Aktuelles vor und hinter den Kulissen. Kurz, knapp und bunt.

Was läuft vor und hinter den Kulissen?

Was läuft im Schloss und in der Öle? Welche Anlässe finden statt? Woran arbeitet das Museumsteam?

Danke!

Schön, dass wir Sie auf dem Laufenden halten dürfen. Danke für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung der Kultur vor Ihrer Haustür.

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