Station Tägertschi

Von der OWB zur S-Bahn-Linie 2

Dass Tägertschi eine Bahnstation erhielt, ist alles andere als selbstverständlich: Die ursprünglich von der «Ost-West-Bahn» (OWB) durch das Worblental projektierte Linie konnte wegen des Widerstands der dortigen Bevölkerung nicht realisiert werden. Dafür setzte sich Tägertschi umso nachdrücklicher für einen Anschluss in Dorfnähe ein.

Der Preis sind allerdings geneigte Gleise in einer engen Kurve, was der Station den Übernamen «Hëutlige» («hëute» = sich neigen) einbringt. 1861 ging die OWB in Konkurs. Die Linie Bern – Luzern wurde von der neu gegründeten «Bernischen Staatsbahn» (BSB) übernommen. Am 1. Juni 1864 wurde die Strecke Bern – Langnau feierlich eingeweiht.
Über Jahrzehnte nimmt das Zugsangebot bescheiden, aber stetig zu. In den 1940er-Jahren verkehrt bereits drei Mal täglich ein Schnellzug auf der 1934 elektrifizierten Linie. Erst die Einführung des S-Bahn-Betriebs 1995, der Bau einer Doppelspurinsel zwischen Trimstein und Tägertschi und die Modernisierung des Bahnhofs mit einer Unterführung lassen Tägertschi wenigstens bahntechnisch in der «Agglo» ankommen. Die gleichzeitige Umstellung auf ferngesteuerten Betrieb bringt die persönliche Bedienung zum Verschwinden: Die Schalter bleiben wohl für immer geschlossen.

« wenn die Station 100 Schritte südlich verlegt würde, auf einen sonnigen, freundlichen Platz, wo eine prachtvolle Aussicht vorhanden wäre »

Johann Dietrich, Gemeindeschreiber von Tägertschi, 1861 an die Behörden in Bern



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